Arthur Munyer
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Neural Somatic Integration®
Sicherheit Nähe Berührung Bindung
EMPATHISCHES BEWUSSTSEIN
hat sich entwickelt zu
Die 10 Prinzipien der Neural Somatic Integration® (NSI)
1. Zugang über den Körper
Der physische Körper „trägt“ (speichert) unsere GESAMTE Erfahrung (von Traumen bis zu Erfahrungen des Wohlbefindens) in neuronalen Schaltkreisen und / oder in Form von chemischen und körperlichen Funktionen und Strukturen. Der physische Körper kann damit einen Zugang zu Regulation und Selbstannahme schaffen.
2. Stressantworten führen zu hinderlichen Zuständen
Chronische Belastungen – physisch, mental, emotional – die in ihren Ursprüngen nicht organisch sind (das heißt, Resultat einer Krankheit oder eines Unfalls), sind das Ergebnis einer defensiven Antwort auf eine vergangene oder befürchtete Bedrohung oder einen Schmerz. Diese Antwort - auch Stress genannt – läuft in Form von Signalen an den Organismus ab, zu kämpfen, zu fliehen oder zu erstarren. Ursprünglich zielte sie darauf ab, etwas zu bewahren oder zu schützen. Wenn an der Antwort jedoch festgehalten wird, obwohl die Bedrohung vorbei ist, erzeugt sie einen sich wiederholenden Zustand. In NSI geht es insbesondere um die Nutzung dieser Landkarte, um den eigenen, immer heil gebliebenen inneren Kern wieder anzapfen zu können
3. Entladung
Das Loslassen dieser nun nicht mehr funktionalen Reaktionen führt zu einer „Entladung“ (ein Ausdruck aus der Elektronik, der hier beschreibt, was der Körper/Verstand erfährt, wenn er von einschränkenden oder restriktiven Konstrukten befreit wird). Die Entladung ist eine angenehme, wenn nicht sogar erhebende Erfahrung: Energie, die in neuronalen Schaltkreisen gefangen war, kann sich nun bewegen und frei fließen. Sie steht nun wieder für kreative, produktive und schöne Erfahrungen zur Verfügung.
4. Die Bedeutung der Kognition
Psychotherapie (mit all ihren Formen psychologischer Intervention) sucht diese Lösung durch Kognition zu erreichen - durch Analyse, Synthese und „Verständnis“ (akzeptieren und/oder ändern) der historischen Ursache, die zu einem Krankheitsbild führte. Über das einfache „Verständnis“ hinaus stellt effektive Psychotherapie einen kompensatorischen emotionalen Raum zur Verfügung, in dem Körper und Verstand „loslassen“ können, was sie nicht länger brauchen, um sich selbst zu schützen. Die damit verbundene neuronale Energie, die den Komplex aus Glaubenssätzen, emotionalen Auslösern („Triggern“), und entsprechenden physischen Konfigurationen aufrecht erhalten hat, kann freigesetzt werden. Die Gesprächstherapie hat begonnen, die Rolle des Körpers für die Heilung psychologischer Traumen und Neurosen anzuerkennen. Hier liefert die Arbeit von Gene Gendlin und seine Einführung des Konzepts eines IM KÖRPER anwesenden “felt sense”* bahnbrechende Erkenntnisse für eine effektive Therapie.
* Der Begriff “felt sense“ kann mit „ganzheitlich innerem Empfinden“ übersetzt werden. „Felt sense“ bezeichnet das körperlich fühlbare, bedeutungshaltige, direkte Erleben einer Situation, Interaktion, eines Themas oder eines Problems.
5. Die Entwicklung der Körperarbeit
Körperarbeit hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt (vielleicht wurde auch nur wiederentdeckt, was Körperarbeit ursprünglich war) – weg von der reinen Behandlung der physischen Manifestationen eines Schmerzkomplexes (d.h. die „grobe“ Anatomie von Muskeln, Bändern, Sehnen, Lymphknoten und physischen Symptomen wie eingeschränkter Bewegung, Krämpfe, etc.). Pioniere wie Feldenkrais, Trager, Alexander, Rosen, Gendlin und Andere entwickelten Methoden, um tiefer liegende Muster von Fehlfunktionen anzusprechen.
6. Neuronale Kausalität
Neural Somatic Integration® (NSI) ist die Weiterführung eines Ansatzes, neuronale und spirituelle Muster als unmittelbare Ursache für ein vorhandenes Stressmuster zu adressieren. Unmittelbar deshalb, weil die Ursache im Organismus bewusst oder unbewusst als Erinnerung, in einer Körperstruktur oder-haltung, einem Gefühl oder einem Symptom präsent ist. Der historisch bedingte Auslöser der Belastung ist nicht mehr gegenwärtig. Nur die “Rückstände“ der Antwort des Organismus auf den schmerzhaften Auslöser bleiben in “Fleisch und Blut“, ebenso wie die kompletten neurobiologischen Schaltkreise.
7. NSI: Erlösung von der Vergangenheit
NSI bietet dem Klienten die Möglichkeit, sich selbst zu heilen, indem die Aufmerksamkeit auf die Zustände und Komplexe gelenkt wird, die der Practitioner durch Beobachtung, Berührung und/oder mündliche und physische Rückmeldung wahrnimmt. Der Practitioner geht nicht davon aus, dass er weiß, wie der Organismus geheilt werden kann. Er vertraut darauf, dass der Klient sich selbst heilen kann, und überlässt die Führung den außergewöhnlichen und komplexen Selbstheilungs- und Selbstregulierungsmechanismen des autonomen Nervensystems, sowie den biologischen und neurologischen Systemen. Die Rolle des Practitioners ist es hierbei, ein „lebendiges Feedback-Instrument“ zu sein, indem er den Körperzustand seines Klienten wahrnimmt und ihn ermutigt, pathologische psycho-physiologische Vorgänge abzuschalten und sich zu erlauben, wieder auf „natürliche Weise“ zu funktionieren (d. h. ohne ein pathologisches Syndrom, das die Gesundheit und das Leben beeinflusst). Die Wirkung stellt sich ein, wenn der Klient beginnt, natürlich zu atmen, sich selbst zu fühlen und alles loszulassen, was aus einem Reflex der Angst oder fortwährender bzw. wiederkehrender Verwundung festgehalten wurde. Die Botschaft von NSI an den Körper ist: du brauchst nicht länger an diesem defensiven Komplex festhalten, der früher Sicherheit gegeben hat oder der sogar dein Überleben gesichert hat. Auch wenn deine Reaktion zum Zeitpunkt der verwirrenden Situation eine vollkommen “natürliche“ Reaktion war, bringt sie dich jetzt aber um, oder schränkt zumindest deine Möglichkeiten ein, deinen Körper, deinen Verstand und deine Gefühle (d.h. dein Leben) in der Gegenwart voll zu erleben. Sie blockiert deinen Zugang zu positiven Zuständen wie Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Ruhe und Mut.
8. Der Practitioner als Zuhörer und Beobachter
Der NSI-Practitioner folgt keinem festgelegten Massage- oder Behandlungsablauf, auch nicht einem, der auf alten Traditionen beruht (wie z. B. Reflexologie, Akupressur, usw.). Stattdessen „hört“ er dem Klienten zu, wie dieser durch Gesten, Stimme, Muskelanspannung, schmerzhafte Stellen, Körperhaltungen, Bilder oder Erinnerungen, etc. zu ihm spricht. Der Practictoner wird auf neutrale, liebevolle und nicht beurteilende Weise beobachten, was tatsächlich im Klienten vor sich geht und verbal oder durch Berührung Rückmeldung geben. Auf diese Weise bietet er ihm die Gelegenheit, loszulassen, Spannung zu entladen und sich zu regulieren. Der Practitioner kann diese Entladung nicht herbeiführen. Er kann den Klienten nicht dazu drängen, eine lang bestehende Abwehr- und Belastungshaltung aufzugeben. Übt der Practitioner hier Druck aus, wird der Klient diesen Druck unausweichlich als einen erneuten Angriff oder Stressfaktor erleben und mit einer Verstärkung von genau diesem Komplex reagieren, den der Practitioner aufzulösen versucht.
9. Vertrauen und Sicherheit
Nur wenn die Beziehung zwischen NSI-Practitioner und Klient auf Freiheit und Sicherheit gründet, wird Befreiung geschehen. Vertrauen ist die Grundvoraussetzung für jede Art von Beziehung. Ohne Vertrauen ist der Organismus „auf der Hut“ vor erneuter Verletzung: man verstärkt so das defensive Verhalten, das man eigentlich versucht zu „unterbrechen“, um ihn in eine verbindende innere Haltung zu überführen.
10. Der Verlauf der Sessions
Wie schnell neurale somatische Integration eintritt, hängt von vielen Faktoren ab, u.a. von der historischen Dauer oder Intensität des Komplexes, die der Klient erfahren hat, sowie dem Ausmaß der Verteidigungsmuster, die der Klient entwickelt hat, um damit umgehen zu können. Allerdings ist es von Anfang an die Intention, dem Klieneten zu zeigen, dass NUR er selbst die entscheidenenden Verbesserungen im Leben kreiert und zugelassen hat. NSI ist ein Lernprozess, in dem die Klienten sich ihrer eigenen Körper-/Verstand-Symptomatik bewusst werden und anfangen, die selbstregulierenden Mechanismen anzuwenden, die sie in den NSI-Sitzungen erlernt haben. In diesem Sinne ist Selbstheilung ein lebenslanger Prozess.